Copenhagen VS Stockholm
In der letzten Woche hatte ich die Möglichkeit die Hauptstädte zweier verschiedener Länder zu besichtigen. Was ich erlebt hab und welche Stadt mir am Ende besser gefallen hat, erfahrt ihr in diesem Post.
Montag 17.02.20
Obwohl Kopenhagen echt nicht so weit von hier ist, eigentlich sind es nur
20min von Malmö, hat sich nie die Möglichkeit für mich ergeben dort hin zu kommen.
Wie auch immer, auf jeden Fall kamen zwei italienische Austauschschüler aus
Stockholm zu Besuch zu einer Freundin (auch Italienerin). Nach nicht langem
Überlegen haben wir uns dann entschlossen nach Kopenhagen zu fahren. Morgens um
8 ging es dann auch relativ verschlafen los für mich zum Zug. Von Malmö waren
es dann nicht mal mehr 20min mit dem Zug über die Örensundbrücke (Brücke
zwischen Schweden und Dänemark) nach Kopenhagen. Irgendwie ist die Fahrt über
diese Brücke komplett an mir vorbei gegangen, nicht mal fünf Minuten war man
wirklich über dem Meer.
Als dann im Zug die ersten dänischen Ansagen kamen, musste ich mich echt
zusammen reißen nicht zu lachen, denn ehrlich gesagt hört sich dänisch echt ein
wenig merkwürdig an. Es hört sich schon so an als wenn die Dänen die ganze Zeit
mit einer Kartoffel im Mund reden. Besonders nach dem ich mich so an schwedisch
gewöhnt hab, hört sich dänisch einfach nach einer falschen Version davon an.
Am Bahnhof angekommen, wurde ich von den Italienern erwartet, da ihr Zug
aus Stockholm schön früher eingetroffen ist. Zuerst haben wir uns auf dem Weg
durch die Stadt gemacht. An sich wirklich schön mit vielen schönen alten
Gebäuden, aber was uns so bisschen den Tag versaut hat, war das Wetter. Regen
in Strömen, Windstärke bestimmt irgendwas in Orkan Nähe und diese Kälte,
herregud (schwedischer Ausdruck, einfach mal Googlen). Nachdem wir dann die
wohl meist fotografierte Stelle in Kopenhagen abgeklappert haben und was ein
Wunder auch einige Bilder gemacht haben, ging es für uns zu einer Pizzeria, wie
es sich für richtige Touristen gehört.
Nach einem zufälligen Wiedertreffen mit einem anderen Italiener beim
Italiener und einer italienischen Pizza, ging es weiter zu der Figur der
kleinen Meerjungfrau und ehrlich gesagt war ich wirklich enttäuscht. Als ich
kleiner war und eigentlich auch noch bis zu diesem Tag habe ich gedacht, dass
sie irgendwie pompös auf einem großen Stein umgeben von ganz viel anderem sitzt,
aber nein, so sieht‘s dort nicht aus. Viel kleiner und unscheinbarerer sitzts
sie da auf ihrem Stein alleine vor der Hafenmündung und auch der Hintergrund
ist auch nicht wirklich sehenswert.
Danach ging es zum Königlichen Viertel und der Frederiks Kirche und ja, ich
musste den Namen der Kirche gerade auch erst Googlen, weil ich eigentliche
keine Ahnung hatte. Nach einem kurzen Besuch in einem Souvenir Store ging auch
schon wieder zum Bahnhof. Ich glaube wir alle waren ziemlich froh darüber im
warmen und trockenen zu sitzen. Kontrolliert wurden wir auch merkwürdigerweise
nicht, obwohl mir wirklich eingeschärft worden ist einen Reisepass mitzunehmen,
da der Weg sehr beliebt ist um illegal ins Land einzureisen.
Wie auch immer, hier eine kleine Zusammenfassung: an sich gefällt mir die
Stadt und auch Dänemark sehr gut, was ich nach einem Tag beurteilen kann.
Dennoch muss ich sagen, dass ich schwedisch wirklich viel angenehmer finde und
in Dänemark ist alles noch mal so viel teurerer.
Dienstag 18.02.20/19.02.20
Viel Zeit zu entspannen hatte ich nicht, denn am Dienstagnachmittag bin ich
auch schon zu einer Freundin gefahren mit der ich nach Stockholm fahren sollte.
Der eigentliche Plan war früh Schlaf zu gehen, weil wir schon um 4 Uhr
aufstehen müssten um den Zug zu erwischen, hat leider nicht so geklappt. Im
Endeffekt sind wir völlig übermüdet von ihrer Mutter zum Bahnhof gefahren
worden, an der Stelle nochmal vielen Dank Annika. Zum Glück konnten wir noch einige
Stunden Schlaf im Zug tanken und nach ca. 4 Stunden waren wir auch endlich da,
in Stockholm!
Zuerst ging es für uns zur City Halle, der berühmten Halle, wo jedes Jahr
das Nobelpreis Dinner stattfindet und ganz Schweden zuguckt, finde ich immer
noch ziemlich komisch. Etwas was ich ehrlich faszinierend fand, ist dass jeder
Saal in diesem Gebäude von einem anderen Architekten aus einem anderen Land entworfen
worden ist. Auch frag ich mich immer noch wie sie alle Leute in diese Halle
bekommen, denn die Halle ist wirklich viel kleiner als sie im Fernsehen aussieht.
Nun kommt eins unserer Highlights von diesem Tag: der Vegane brunch club!
Wir sind wirkliche große Fans von Brunch und da meine Freundin gerade versucht
eine Monat Vegan zu leben, hat es sich perfekt angeboten dort hinzugehen und es
hat sich aber auch so was von gelohnt!
Schließlich ging es für uns über die Drottninggatan zum Royal Palace. Dabei
kamen wir an der Stelle vorbei, an der ein Terrorist 3 Jahre zuvor mehrere
Menschen getötet und verletzt hat. Irgendwie macht es mich wirklich wütend,
weil man muss einfach sagen das die Schweden wirklich keiner Fliege was zu
Leiden tun können und dass gerade auch hier so was passiert, ist einfach
erschreckend und zeigt doch einfach wie groß dieses Problem immer noch
ist.
Enttäuscht war ich dann doch ein wenig vom königlichen Palast, es ist einfach
echt ein unschöner grauer Block, ich habe echt mehr erwartet nach diesen
anderen schönen Gebäuden in Stockholm, zum Beispiel dem Rathaus. Nun eine
kleine Nah Tod Geschichte: wir wurden eigentlich gewarnt, dass die
Fahrradfahrer in Kopenhagen einige Schrauben locker haben und einfach absolut
keine Rücksicht nehmen. Natürlich mussten wir unser Glück auf die Probe
stellen, natürlich standen wir nur aus Versehen auf der falschen Seite des
Fußgänger/Fahrradwegs und dann kam auch schon ein sehr schneller und wütender
Mann auf seinem Fahrrad auf uns zu, noch gerade so konnten wir aus dem Weg
springen, nachdem er mit einem lauten OJ uns deutlich klar gemacht hat, dass er
sich nicht die Bohne juckt ob wir da stehen oder nicht. Danach haben wir uns
schon fast paranoid von Fahrradwegen ferngehalten.
Anschließend sind wir ein wenig durch die Altstadt geschlendert und haben
uns die schönen schmalen und verwinkelten Straßen angesehen. Dabei sind
wir auch zufällig auf eine deutsche Kirche gestoßen! Ich fand diese Tatsache,
dass sich eine deutsche Kirche (mit deutschen Info Blättern und deutschen Inschriften)
in Schweden befindet doch sehr komisch. Auch wenn ich mir der Tatsache sehr
bewusst bin, dass hier sehr viele Deutschsprachige Menschen leben. An der Schwedischen
Akademie, wo die Preisträger für den Nobelpreis bestimmt werden, sind wir auch vorbeigelaufen
und ehrlich gesagt, wäre es schon schön eines Tages auch nur in Erwägung
gezogen zu werden.
Langsam haben wir uns dann auch auf dem Weg zum Vasa Museum gemacht. Dort
haben wir dann ein massives Schiff vorgefunden, dass noch bevor es wirklich in
See gestochen ist damals, gekentert ist. Dann wurde es einige Jahrhunderte
später gefunden, geborgen und restauriert. Auch wenn es ziemlich beeindruckend
aussieht, muss man halt schon sagen, dass die Ingenieure eine ziemlich
schlechte Arbeit geleistet haben.
Der eigentliche Plan war dann zum Fotografie Museum zu gehen, dadurch dass
wir uns leider aber etwas in der Zeit verschätzt hatten und irgendwie das
Wetter doch so schön war, haben wir uns entschlossen einfach an der
Hafenpromenade entlang zu spazieren und dann eine kleine Fika auf einem Steg
nah zum Wasser, zu haben. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang ist mir dann
doch noch eingefallen wo man Kunst (fast) ganz umsonst findet, die Metro
Stationen in Stockholm sind dafür bekannt richtige Kunstwerke zu sein. Also
mussten wir uns nur ein Ticket für die Metro kaufen, die ehrlich nicht teuer
waren und dann sind wir einfach zu verschieden Stationen gefahren. bis wir dann
schließlich zum Bahnhof mussten um unseren Zug zurück zu
Zu dem Veganen Restaurant haben wir es dann doch nicht geschafft, anstatt
dessen gab es für uns McDonalds. Aber dann kam sofort die Frage auf: Gibt es
eigentlich irgendwas veganes bzw. vegetarisches bei McDonalds?
Erstaunlicherweise gab es wirklich einen veganen Burger und sogar drei
vegetarische, aber ehrlich gesagt waren sie im Nachhinein wirklich
enttäuschend. Zu mindestens konnten wir die Menschen im Zug schön ab nerven mit
unserem Essen, da es natürlich ziemlich stark gerochen hat, wollte ich schon
immer mal machen :).
Nach einer sehr langen und durchwachsenden Rückfahrt kamen wir völlig
erschöpft in Lund an, wo uns netterweise ihre Mutter abgeholt hat, nochmal
danke an der Stelle.
Eine kleine Zusammenfassung: Stockholm ist wirklich schön und mir hat
ehrlich gesagt die Aufteilung sehr gut gefallen, irgendwie war alles sehr gut zu
erreichen und insgesamt kann man in Stockholm auch keine Stelle finden wo es
nicht gut aussieht (sogar die U-Bahn-Stationen sind Kunst!) Wenn man die
unhöflichen Fahrradfahrer jetzt mal raus nimmt, würde ich schon sagen, dass
dieser Städtetrip einer der Beste war, die ich jemals hatte.
Also wie ihr vielleicht gemerkt habt, bin ich gerade schon so ein bisschen
in love mit Stockholm also muss ich sagen, dass Kopenhagen hier als Looser aus diesem
Duell hervorgeht.
Halsignter Anni
Halsignter Anni