Hej,
Hier bin ich wieder! Frisch zurück von meiner Reise nach Bucharest. Was ich da eigentlich wollte, wie es dazu gekommen ist und wie es im Endeffekt war, erzähl ich euch in diesem Post.
Nun zuerst, was ich eigentlich in Bucharest gemacht hab. Ich bin für einen Fechtwettkampf dort hingefahren. Mal so nebenbei, ich fechte schon seit ungefähr fünf Jahren und habe deswegen auch schon an dem ein oder anderem Turnier teilgenommen. So weit so gut, denn eigentlich hab ich zu mir selbst gesagt, dass ich eine Pause vom Fechtsport und Turnieren machen möchte, aber nach nicht mal drei Monaten stand ich wieder auf der Piste. Nun ja, einmal Fechter immer Fechter.
Wie ich jetzt in Bucharest gelandet bin, ist so zu erklären. Vor gut einer Woche hat mich mein Trainer angesprochen, ob ich nicht Lust hätte auf einem Turnier zu fechten und ich hab ja gesagt. Denn um ehrlich zu sein, dachte ich, dass das Turnier irgendwann im Dezember in Schweden sein würde, aber nein es sollte genau eine Woche später in Rumänien sein. Damit begann der Stress, mit der Organisation alles klären, was zum Glück alles super verlief, Flugticket buchen, Apartment raussuchen und so weiter. Zum ersten Mal hab ich zu spüren bekommen wie anstrengend es doch ist eine Reise selbst zu organisieren. Natürlich hab ich Hilfe von meinem Trainer und einem anderen Fechter bekommen, der mit kommen sollte, aber trotzdem.
Alles hat geklappt, was ich wirklich nicht gedacht hätte. Das einzige Problem,dass ich bis zu letz hatte, war dass ich mich nicht für das Turnier registrieren konnte. Das hieß, dass als ich sogar schon da war es nicht klar war ob ich fechten kann. Zum Glück haben wir alles geregelt bekommen und ich durfte starten.
Freitags sind wir dann schon los geflogen und um 10 Uhr morgens waren wir schon in Bucharest. Nachdem wir ein Taxi genommen, unsere Wohnung gefunden und etwas gegessen haben, sind wir zuerst zur Halle gefahren. Dazu haben wir die Straßenbahn benutzt, diese war erstaunlich gut, sauber und schnell und wirklich billig, hier mal ein allgemeiner Reisetipp: die öffentlichen Verkehrsmittel sind meistens gar nicht so schlecht und meistens viel billiger als immer ein Taxi zu nehmen. Nach dem Abendessen sind wir dann nur noch eine Runde durch die Altstadt gegangen.
Hier ein bisschen meine persönlicher Eindruck von Bucharest. Irgendwie erinnert die Stadt mich an einen Flickenteppich. Auf der einen Seite gibt es hier wunderschöne alte Gebäude mit unfassbarer Architektur. Aber auf der anderen Seite gibt es dort auch viele Ruinen, oft auch gleich neben den schönen Gebäuden. Zudem hab ich auch oft diese grauen Wohnblöcke aus der Zeit der Sowjetunion gesehen. An sich wirklich nicht zu vergleichen mit Schweden oder Deutschland, trotzdem irgndwie sehr interessant und spannend. Zudem hatte ich das Gefühl, dass du immer etwas Neues entdeckt hast, weil die Stadt zwar ziemlich kompakt, aber dann doch noch super verteilt war. Auch wenn die öffentlichen Verkehrsmittel am Anfang etwas verwirrenden waren, haben wir es am Ende echt gut hinbekommen sich mit ihnen fort zu bewegen. Auch die Menschen dort waren immer super nett, auch wenn die meisten nicht so gutes Englisch gesprochen haben, konnte wir uns immer irgendwie mit Händen und Füssen verständigen. Auch mein eingerostetes schlechtes Schulfranzösisch kam wieder zum Einsatz. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass Bucharest wirklich ein Besuch wert ist und wer noch nicht dort gewesen ist, sollte es zu mindest mal in Erwägung ziehen, evt. aber mehr im Sommer, weil als wir dort waren, war es doch schon echt kalt (so um die Null Grad und Grau/Regnerisch)
Am Samstag, haben wir dann Isak ( der andere Fechter) zum Turnier begleitet (Am Samstag war der Wettkampf der Jungs im Einzel und der Mannschaftswettbewerb der Mädchen). Dafür, dass es sein erstes internationales Turnier gewesen ist, hat er sich echt gut geschlagen, bin wirklich stolz auf diesen Jungen. Den Rest des Tages haben wir wieder mit ein bisschen Sightseeing verbracht, z.B haben wir uns die Universität von Bucharest angeschaut, ein wirklich imposantes und wunderschönes Gebäude. Am Abend sind wir dann doch nochmal zurück in die Halle gefahren um uns die Finals anzuschauen. Erstaunlich war, dass sie eine richtige Show daraus gemacht haben, mit Sängern, Tombola und Tänzern, auch mal etwas ganz neues, war aber eigentlich ganz cool.
Am nächsten Tag war ich dran. Irgendwo war es doch ein komisches Gefühl wieder in eine richtige Fechthalle zu kommen in dem Wissen wieder ein Turnier zu fechten und dieses Mal, das erste Mal ohne meinen Verein, ohne meinen Trainer, ohne meine Freunde. Das Turnier lief wirklich gut, auch wenn ich vor meinem ersten Gefecht wirklich unfassbar nervös war. Aber ich muss sagen, dass ich total tolle Unterstützung von meinen schwedischen Trainer und Isak bekommen hab, Danke an der Stelle Yoga Meister haha. Am Ende hab ich dann gegen eine Ungarische Fechterin verloren, sie war einfach zu stark. An sich bin ich ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis (18 von 120) , obwohl ich gerne noch etwas mehr gefochten hätte, denn es hat wirklich Spaß gemacht.
Noch ne kleine Randstory, ich brauchte ein kleines Werkzeug um mein Kabel zu reparieren und ich wusste nicht wen ich fragen sollte, also hab ich einfach das Mädchen gefragt, dass neben mir auf der Tribüne sass, natürlich konnte sie mir helfen und wir sind etwas ins Gespräch gekommen. Als ich dann auf der Bahn stand für mein nächstes Gefecht, stand sie auf der andren Seite. Sie war meine nächste Gegnerin und auch meine letzte, denn gegen sie hab ich verloren. Dadurch, dass sie aber so fair und gut gefochten hat, bin ich doch nach dem Gefecht auf der Tribüne zu ihr gegangen und hab ihr viel Glück für das restlichen Turnier gewünscht. Und wisst ihr was, sie hat das Turnier gewonnen, also fühle mich echt nicht so schlecht gegen sie verloren zu haben.
Den restlichen Nachmittag haben wir dann im National Museum verbracht, denn erstaunlicherweise waren alle beide mehr als einverstanden dort hinzugehen. Schließlich sind wir dann doch noch einmal in die Halle gefahren um das Finale zu sehen. Abends sind wir dann in ein typisches Rumänisches Restaurant gegangen mit sogar typisch rumänischen Tänzern. An sich war es ein perfekter Abschluss von unserer Reise nach Bucharest.
Denn nicht mal fünf Stunden nachdem wir wieder in unser Apartment gekommen sind, mussten wir zum Flughafen fahren. Denn schon um vier Uhr morgens mussten wir dort sein, um unsere Fechttaschen aufzugeben und so weiter.
Hier auch eine kleine Randstory dazu: auf dem Hinflug hatten wir absolut keine Probleme mit unseren Fechttaschen, inklusiv Säbel und so weiter zu fliege, aber als wir in Rumänien mit unseren Taschen aufgetaucht sind, wollten zwei Wachmänner dieses unbedingt kontrollieren. Schön und gut, aber sie haben zu uns gesagt, wir sollen an so einem Stand zwei Minuten warten, dann würden sie wieder kommen. So sind die Männer mit unseren Fechttaschen in den Fahrstuhl gestiegen und haben sich ungefähr 30min nicht blicken lassen. Mein Trainer ist schon komplett am durchdrehen gewesen, als die Männer dann endlich wieder aufgetaucht sind, aber diesmal ohne die Taschen. Dann kam nur ein: " We have fixed everthing, you can go!". Um ehrlich zu sein, war ich wirklich besorgt, was sie da mit unseren Taschen gemacht haben und ob diese wirklich ankommen würden.
Um 7 waren wir dann wieder in Malmö, Schweden und ich war wirklich froh wieder da zu sein, denn obwohl mir Bucharest echt gefallen hat, war es schön nach "Hause" zu kommen :). Den ganzen restlichen Tag hab ich einfach geschlafen.
Ins gesamt gesehen, war es ein wirklich toller Trip und ich bin froh, dass alles so reibungslos geklappt hat und an der Stelle noch ein großes Danke an meine Eltern, die die Hauptsponsoren bei diesem Trip waren (ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk).
Ich hoffe dieser Eintrag war nicht all zu langweilig , ich wollte einfach meine Erlebnisse festhalten, dass ich mich noch in 20 Jahren, daran zurück erinnern kann.
Auf noch viele weitere Abenteuer
Halsignter Anni